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Viele Menschen interessieren sich ja für Architektur und da sind Kirchen tatsächlich interessant. Ich habe in diesem Bereich ebenfalls gefährliches Halbwissen und kann das durchaus nachvollziehen. Nur: Wenn sich so viele Menschen tatsächlich für Architektur interessieren, warum sehen dann deutsche Innenstädte aus, wie deutsche Innenstädte nun einmal aussehen?
Es treiben sich vor berühmten Kirchen in überlaufenen europäischen Großstädten so viele Menschen herum, dass davon einfach anhand des Zufallsprinzip schon Atheisten ohne Architekturinteresse dabei sein müssen. Ich frage mich da immer: Warum? Manchmal bekomme ich auch Mitleid, weil man nichts besseres mit sich im Urlaub anzufangen weiß. Aber dann denke ich wieder, die möchten das einfach machen. Weil dann kann man erzählen, dass man diese Kirche gesehen hat und abends Barcadi Cola getrunken hat. An einer typischen landestypischen Bar.
Prinzipiell kann jeder machen was er will und damit kann ich eigentlich diese Abhandlung wieder beenden. Wie so oft direkt nach dem ersten Satz. Es folgt trotzdem eine metaphorisch gemeinte Anektdote aus meinem Leben.
Ich habe einmal in München gewohnt und nie die Frauenkirche (das ist diese Kirche mit den zwei Zwiebeltürmen die man im Vorspann zu Lindenstraße sieht) besucht. Ich gehe allgemein nicht in die Kirche und hatte auch echt keinen Grund dazu. Einmal besuchten uns Verwandte und die wollten unbedingt die Frauenkirche sehen und ich habe zum ersten Mal diese Kirche betreten.